Gift in Eiern: Was ist eigentlich Dioxin?
Das Ernährungsjahr 2011 startet gleich mal mit einem saftigen Skandal: Dioxin in Eiern und Geflügelfleisch. Hintergrund der Angelegenheit sind Fettsäure-Reste, die bei der Biodiesel-Herstellung entstanden und durch einen Schleswig-Holsteinischen Futtermittelhersteller tonnenweise zu Tiernahrung weiterverarbeitet wurden. Inzwischen kam es, aufgrund überhöhter Dioxinwerte in den dort produzierten Eiern, zur Schließung tausender Betriebe unter anderem im Land Brandenburg, Schleswig Holstein, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Nun herrscht Verunsicherung unter den Verbrauchern. Was ist eigentlich Dioxin? Und darf ich jetzt noch Eier essen ohne sterbenskrank zu werden?
Als Dioxine bezeichnet man eine Gruppe chemischer Verbindungen, bestehend aus rund 200 verschiedenen Arten, die ähnlich aufgebaut aber unterschiedlich giftig sind. Sie entstehen als unerwünschtes Nebenprodukt bei der Herstellung oder Verbrennung chlorhaltiger organischer Verbindungen, beispielsweise in Müllverbrennungsanlagen oder der Metallindustrie. In den menschlichen Körper gelangt Dioxin vor allem durch die Nahrungsaufnahme. Als Langzeitwirkung wurden schwere Erkrankungen der Haut, der Atemwege, sowie der Schilddrüse und des Verdauungstraktes ermittelt. Einige Dioxine wirken auch krebserregend, wie Tierversuche bestätigen.
Der kurzfristige Verzehr dioxinverseuchter Lebensmittel ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung und der Verbraucherzentrale Nordrhein Westfalen jedoch unbedenklich. Kein Grund zur Panik also! Aber auch kein Aufruf zur Verharmlosung. Lebensmittel, die gesetzlich festgelegte Höchstwerte überschreiten, sind vor dem Hintergrund des vorsorgenden Verbraucherschutzes nunmal nicht verkehrsfähig und dürfen nicht in den Handel gelangen. Zwar führt der kurzfristige Konsum dioxinbelasteter Eier zu keiner akuten oder chronischen Vergiftung, jedoch können sich die Giftstoffe im menschlichen Fettgewebe anreichern und an der Entstehung von Krebs beteiligen. Die Verbraucherzentrale NRW rät daher, die Aufnahme von Dioxinen möglichst zu vermeiden und auf das Essen von Eiern und Geflügelfleisch vorerst zu verzichten, bis sich der Dioxin-Vorfall geklärt hat und konkrete Ergebnisse vorliegen. Bio-Produkte sind vom aktuellen Futtermittel-Skandal übrigens nach derzeitigem Kenntnisstand ausgeschlossen. Eine gute Einkaufs-Alternative sind also Bio-Eier und Bio-Geflügel.
Tags: Dioxin, Eier, Futtermittel, Verbraucherschutz
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Verbraucherangelegenheit