Wenn der Kühlschrank zur Hausapotheke wird

Dass Ingwer, Möhren oder Knoblauch gesundheitsfördernde Wirkungen haben können, ist weithin bekannt. Neben den natürlichen Nahrungsmitteln gibt es seit einigen Jahren auch solche industriell hergestellten Produkte, die entsprechend vermarktet werden. Ich denke da an Joghurt der die Abwehrkräfte stärken soll, Bon Bons mit Vitamin C oder eine, angeblich den Cholesterinspiegel senkende Margarine. Einen wissenschaftlichen Nachweis für den positiven Einfluss auf das körperliche Wohlbefinden gibt es allerdings in den seltensten Fällen. Dennoch entwickelt sich ein zukünftig wachsender Trend in Richtung Health-Food. So hat der Lebensmittelkonzern Nestlé im September 2010 die Tochter Nestlé Health Science gegründet. Hier sollen in den nächsten Jahren Lebensmittel entwickelt werden, die gegen Diabetes, Alzheimer, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Fettleibigkeit wirken. In spätestens fünf Jahren sollen die ersten Produkte auf den Markt kommen. Gibt es dann Pommes Frites, die beim Abnehmen helfen? Zahlen die Krankenkassen unseren Einkauf? Und können Lebensmittel wirklich Krankheiten behandeln?
Experten und Wissenschaftler sind sich in letzterem uneinig. Fürsprecher verweisen auf die vielfach nachgewiesenen gesundheitsfördernden Stoffe in natürlichen Lebensmitteln. So soll Lycopin, der Pflanzenfarbstoff der Tomate, vorbeugend gegen Diabetes und Herzerkrankungen wirken. Aber auch andere sogenannte Flavonoide, wie jene aus Kartoffeln, Grünem Tee oder Kaffee seien gesundheitsfördernd und sollen beispielsweise das Entstehen von Krebs verhindern können. Die Wirkstoffe werden allerdings meistens durch deren Zubereitung unwirksam oder können vom Körper nicht verwertet werden. Die Chance liege nun darin, diese Substanzen so in Lebensmittel einzubauen, dass deren vitaler Effekt nicht deaktiviert wird. Kritiker betonen, dass die tatsächliche Wirkung auf den Organismus allerdings auch mittels wissenschaftlicher Studien belegt werden müsse. Solche Untersuchungen an Probanden nehmen eigentlich viele Jahre in Anspruch. Zudem dürfe, im Vergleich zu herkömmlichen Lebensmitteln, mit erheblich höheren Preisen für das Health-Food gerechnet werden. Reine Geldmacherei also? In meinen Augen ist eine ausgewogene, bewusste Ernährung und ein gesundes Maß an Bewegung immer noch die beste Medizin!
Tags: Diabetes, Flavonoide, Health-Food, Kaffee, Kartoffel, Lycopin, Nestlé, Tomate
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Gesunde Ernährung, Soweit so neu