Neue alte Lebensmittelkennzeichnung
Seit Dienstag ist es beschlossene Sache. Wie Ihr mit Sicherheit schon in den Zeitungen gelesen habt, gibt es von nun an eine neue EU-Regelung hinsichtlich der Kennzeichnung von Lebensmitteln, die voraussichtlich im Juni 2011 in Kraft treten und erst ab 2014 gelten soll. Mal abgesehen von der halben Ewigkeit bis die neue Lebensmittelkennzeichnung schließlich durchgesetzt ist, bringt diese noch nicht mal großartige Verbesserungen. So soll nun der Aufdruck der Nährwerttabelle mit Angaben zum Gehalt an Kohlenhydraten, Fett, Eiweiß, Zucker, Salz und Kalorien auf den Verpackungen Pflicht werden. In meinen Augen nichts Neues, denn diese Werte findet man bereits auf über 70% der Lebensmittel, die man im Supermarkt abgepackt einkauft. Immerhin müssen die Hersteller die Nährwerte nun bezogen auf eine einheitliche Größe – nämlich pro 100 Gramm Lebensmittel nennen. Unterschiedliche Produkte können somit besser verglichen werden. Neu ist auch ein Hinweis auf koffeinhaltige Lebensmittel, um Kinder und Schwangere vor dem Verzehr von beispielsweise Energy Drinks zu warnen. Ebenso werden dann Allergieauslöser wie Nüsse, Eier oder Fisch auch auf unverpackter Ware gekennzeichnet. Die von Verbraucherschützern wie foodwatch geforderte, verpflichtende Nährwertampel wurde in den Festlegungen des EU-Parlaments nicht berücksichtigt. Das was wirklich wichtig wäre, nämlich eine transparente und vor allem verständliche Darstellung darüber, ob ein Lebensmittel beispielsweise besonders fett- oder zuckerhaltig ist, wird also nicht umgesetzt. Dabei wäre das Ampelsystem nach britischem Vorbild eine gute Möglichkeit gewesen auch für Laien erkennbar zu machen, welches Nahrungsmittel eher in Maßen genossen werden sollte und welches zu einer gesunden Ernährung beiträgt. Zu groß war wohl die Angst der Lebensmittelindustrie, dass ihren Produkten ein negativer Stempel aufgedrückt werden würde und die Verbraucher vor einer roten Ampel zurückschrecken.
Tags: Allergie, Koffein, Lebensmittelkennzeichnung, Nährwertampel, Nährwerte
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Soweit so neu, Verbraucherangelegenheit