Verstrahlte Lebensmittel: Wie groß ist die Gefahr?
Nach der Tsunami-Katastrophe in Japan letzte Woche gibt es kein Thema, das die Welt momentan mehr beschäftigt als die radioaktive Bedrohung, die von den beschädigten Atomkraftwerken ausgeht. Mehr und mehr steigt die Angst, dass sich die austretenden radioaktiven Stoffe über die ganze Welt verbreiten könnten. Dabei liegt die Gefahr für Deutschland weniger in der Kontamination durch den Luftweg, denn Fukushima ist rund 9000 Kilometer entfernt. Wahrscheinlicher ist die Verbreitung der Radioaktivität durch den globalen Lebensmittelhandel. Über die Bedeutung und Auswirkung importierter Nahrungsmittel aus Japan und die Frage welche Produkte künftig belastet sein könnten, klärt die Verbraucherzentrale Hamburg in einem sehr empfehlenswerten Artikel auf.
Vor allem Fische sind gefährdet
Laut der Hamburger Verbraucherzentrale ist der Importanteil japanischer Lebensmittel in Deutschland sehr gering. Dabei handelt es sich meist um Meeresfrüchte, getrocknete Pilze, Reis, Sojasauce und Nudelgerichte. Produkte, die sich aktuell im Handel befinden seien bisher nicht belastet, da diese aufgrund des langen Versandweges noch vor der atomaren Katastrophe produziert wurden. Künftig könnten jedoch Fische, Meeresfrüchte und Algen aus dem Pazifik kontaminiert sein, so die Verbraucherzentrale. Beim Kauf sollte man demnach auf das Herkunftsland achten, dessen Angabe auf der Verpackung – egal ob bei tiefgefrorenem, geräucherten oder frischem Fisch – Pflicht ist.
Schutz durch Jodtabletten?
In ihrem Artikel weist die Verbraucherzentrale Hamburg auch darauf hin von der Einnahme von Jodtabletten, die eigentlich zum Schutz der Schilddrüse gedacht sind, dringend abzusehen. Genauere Informationen darüber, wann und vor allem welche Jodtabletten eingenommen werden sollten gibt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit auf ihrer Service-Seite im Internet.
Im Sinne des Verbraucherschutzes fordert die Verbraucherzentrale Hamburg den Aufbau eines Sonderuntersuchungsprogramm “Radioaktivität” für Importprodukte insbesondere aus dem asiatischen Raum. Die hierbei entlarvten belasteten Lebensmittel sollen dann mit Nennung des Namens und Herstellers für den Konsumenten transparent veröffentlicht werden.
Tags: Fisch, Importprodukte, Jod, Verbraucherschutz
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Gesunde Ernährung, Verbraucherangelegenheit
GHS
Und wie sieht es ein halbes Jahr später mit den Gefahren aus? Leider geraten wichtige Themen unmittelbar nach Ablauf ihrer Medienwirksamkeit in Vergessenheit. Hoffentlich gibt es im Zuge der Jahresrückblicke noch zusammenfassende Berichte.