E??? oder E??? – Was ist drin
Ich freue mich heute einen Gastartikel zum Thema “Zusatzstoffe und Kennzeichnung von Lebensmittel-Verpackungen” veröffentlichen zu dürfen. Mein Dank gilt der Gastautorin Sandra Schuhmacher für die nette Kooperation. :-)
Kaum zu glauben wie viele Lebensmittel heutzutage mit „echt“, „frisch“ oder „natürlich“ gekennzeichnet sind, obwohl sich die Zutatenlisten vor Emulgatoren, Stabilisatoren und Konservierungsstoffen kaum retten können. Tütensuppen zum Beispiel! Auf ihren Verpackungen versprechen sie uns „ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe“ zu sein, enthalten aber Hefextrakte, die nichts anderes sind als Geschmacksverstärker. Das ist nicht nur verwirrend, sondern oftmals auch irreführend. Es ist gut nachvollziehbar, dass viele Kunden glauben diese Lebensmittel seien tatsächlich gesund, vor allem weil die gesetzlichen Regelungen für die industriellen Kennzeichnung von Verpackungen wie diese noch immer uneindeutig und oftmals willkürlich sind.
Schaut man sich die Liste der Lebensmittel an, die wir tagtäglich zu uns nehmen, kann man schon etwas erschrecken: Süßigkeiten in allen Farb(stoff)en des Regenbogens; Pizza – ein Mischmasch aus Emulgatoren, Stabilisatoren und Konservierungsstoffen; sowie Chips, ein einziges Durcheinander aus Geschmacksverstärkern. Und nicht zu vergessen die oben bereits erwähnten Tütensuppen, die neben Geschmacksverstärkern wahrscheinlich jede bekannte E-Nummer dieser Erde enthalten.
Aber sind Zusatzstoffe wirklich so schlecht für uns?
Sieht man etwas genauer hin, kommt man zu dem überraschenden Schluss, dass nicht alle Zusatzstoffe grundsätzlich schlecht sind. Schließlich enthalten viele der feinsten und teuersten Nahrungsmittel „E´s“ als Konservierungstoffe, eingeschlossen die besten Weine (E220 – Schwefeldioxid) und der feinste Schinken (E252 – Kaliumnitrat). Unumstritten ist natürlich auch, dass viele der alltäglichen Lebensmittel wenig mit diesen Genussnahrungsmitteln zu tun haben.
Emulgatoren, Stabilisatoren und Konservierungsstoffe klingen schon irgendwie bizarr und unheimlich, für etwas, das wir uns in den Mund stecken. Auf der anderen Seite befindet sich E322 (Lecithin) im Eidotter und in Zellen pflanzlicher Samen wie Soja, Sonnenblumen oder Raps und E460 ist Cellulose, also der Hauptbestandteil jeder pflanzlichen Zelle.
Aber wie viel von diesen E-Nummern verträgt der menschliche Körper? Besteht die Gefahr einer Vergiftung? Englische Wissenschaftler und Ärzte haben Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, wie viele E-Nummern Tiere verzehren können, bevor Erkrankungserscheinungen auftreten. Dieser Faktor wurde durch zehn geteilt (nur für den Fall das Menschen doch etwas labiler sein sollten) und nur um wirklich sicher zu gehen, nochmals durch zehn dividiert.
Herausgekommen ist: Viele der „E´s“ sind so sicher, dass es kein Verzehrlimit gibt. Von E202 (Kaliumsorbat) zum Beispiel sollte man laut der Englischen Food Standard Agency am Tag nicht mehr als 25mg per Kilo Körpergewicht einnehmen. E202 befindet sich unter anderem in Trockenfrüchten, abgepacktem, geschnittenen Käse, Schmelzkäse, Margarine, abgepacktem Brot und Backwaren sowie Fleisch-, Fisch- und Meerestierersatzprodukten.
Schlussendlich sollte man aber weniger um die E-Nummern besorgt sein, sondern viel mehr darauf achten in welchen Mengen man Fett, Salz oder Zucker zu sich nimmt, denn meistens stehen diese Zutaten ganz oben auf der Zutatenliste von Fertiggerichten und sind somit im Vergleich zu den anderen genannten Zutaten in hohen Mengen vorhanden. Und generell gilt sowieso die Regel: Essen in Maßen.
Tags: Lebensmittelkennzeichnung, Verpackungen, Zusatzstoffe
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Verbraucherangelegenheit, Zusatzstoff des Tages