Nachschlag Berlin: So is(s)t die Hauptstadt
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Foto: www.vergangenheitsverlag.de
Wer Berlin aus dem kulinarischen Blickwinkel betrachtet, dem kommt wahrscheinlich zunächst die Currywurst in den Sinn. Etwas weiter gedacht stößt man auf “Molle” und “Bulette” . Diese und all die anderen berlintypischen Gerichte sind Teil einer Esskultur, die sich schlussendlich auch in den Alltagsgewohnheiten der Hauptstädter widerspiegeln. In seinem Buch Nachschlag Berlin beschäftigt sich Autor Johannes J. Arens mit dem Essverhalten der Berliner und beleuchtet dabei nicht nur die geschichtlichen Hintergründe und Entstehungsmythen von Döner, Eisbein und Co sondern auch die Einstellung der Einheimischen zu “ihren” Speisen.
In Berlin ist, laut Arens, die Qualität von Lebensmitteln “für viele Menschen nach wie vor zweitrangig”. Bestes Beispiel – die Berliner Weisse. So erklärt der Autor in einem Interview, dass das alkoholhaltige Getränk mit dem eigentümlich säuerlich-frischen Geschmack inzwischen leider zur “Touristenlimonade” verkommen sei. Dabei habe die doppelt vergorene Spezialität doch einen anderen Status verdient. Heben die Belgier beispielsweise “ihr” traditionelles Pendant-Gebräu Lambic hingegen quasi in den Getränke-Himmel. Mit vielen Interviews und Zitaten von Verbrauchern und Produzenten bietet Nachschlag Berlin gleichermaßen Aufklärung und Unterhaltung. Also weder Restaurantführer noch Rezepte – dafür Kulturanalyse und Aha-Momente.
Nachschlag Berlin. Zur Kultur des Essens und Trinkes in der Hauptstadt ist im Jahr 2010 im Vergangenheitsverlag erschienen und kostet 24,90 Euro. Das komplette Interview mit Johannes J. Arens könnt Ihr Euch hier ansehen.
Tags: Berlin, Currywurst, Döner
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