Archive for the ‘Verbraucherangelegenheit’ Category

“Rach getestet” im Test

Montag, Februar 28th, 2011

 

Das "Rach getestet" Siegel

Foto: Facebook-Fanpage Rach-getestet von Christian Rach

“Hast du schon gehört? Der Rach hat jetzt ein eigenes Gütesiegel um Lebensmittel zu bewerten!” So tönte es in den letzten Tagen des öfteren an mein Ohr. Natürlich habe ich davon gehört! Denn um diese Information kam man zwangsläufig nicht herum, wenn man Zeitung liest und Nachrichten schaut. Jede Menge Publicity erntete TV-Koch Christian Rach mit seinem neuen Projekt “Rach getestet”. Auf seiner Homepage zeichnet er neuerdings Produkte aus, die ihm besonders gut schmecken und von deren Qualität er überzeugt ist. Das öffentliche Interesse ist so groß, dass die Server dieser Website für einige Zeit zusammengebrochen waren. Da drängt sich mir doch automatisch die Frage auf, woran es Christian Rach mit dieser Aktion wirklich gelegen ist. Nutzt er den aktuellen Hype um Verbrauchertäuschung und Lebensmittelskandale dazu, an Bekanntheit zu gewinnen oder engagiert er sich wirklich auf seriöse Art für den Verbraucherschutz? (mehr …)

Da wird mir übel: Maite Kelly als Nahrungsmittel-Dedektivin

Samstag, Februar 12th, 2011

Da wird mir übel

Foto: zdf.de

Ich hinterfrage ja gerne kritisch, was sich hinter den Zutatenlisten auf unseren Lebensmitteln so verbirgt. Entsprechend interessiert war ich auch an der neuen satirischen, sogenannten Dokutainment-Reihe Da wird mir übel auf ZDFneo. In fünf Folgen versuchen sich die Moderatoren Maite Kelly und Theo West als Reporter, die schonungslos angebliche Lebensmittelskandale aufdecken wollen. Skeptisch war ich von Anfang an. Ausgerechnet Maite Kelly möchte uns etwas über Ernährung und Lebensmittel beibringen!? Den Titel der Reportage fand ich ebenfalls ein wenig überzogen. Trotzdem hab ich mir die erste Folge mal angeschaut… (mehr …)

Auf der Suche nach reinem Geschmack

Mittwoch, Februar 2nd, 2011

Kommen ohne künstliche Zutaten aus: "Naturals leicht fein gesalzen" von Lorenz, Foto: The Lorenz Bahlsen Snack-World GmbH & Co KG Germany

Mit der neuen EU-Regelung zur Kennzeichnung von Aromen in Lebensmitteln wurde Konsumenten, die auf der Suche nach natürlichen Inhaltsstoffen sind, ja keine wirkliche Hilfestellung geboten. Nun hat die Verbraucherzentrale Hamburg im Internet eine Liste veröffentlicht, die Produkte aufzählt, denen keine künstlichen oder naturidentischen Aromastoffe zugesetzt wurden. Der interessierte Verbraucher findet hier eine Aufzählung von unterschiedlichen Sorten an Fruchtjoghurt, Schokolade, Chips, Fertiggerichten und anderen Lebensmitteln, denen ausschließlich natürliches Aroma beigefügt wurde. Neben der genauen Angabe der deklarierten Inhaltsstoffe wird auch aufgezählt, wo man die Produkte erwerben kann. Zwar hat man so beim Kauf von Kartoffelchips weiterhin nicht die Wahl zwischen “gesund” und “ungesund” aber zumindest zwischen “Geschmacksverstärker” und “natürlichen Zutaten” ;-) Die Positivliste gibt es hier zum Nachlesen.

Aromen: Natürlich künstlich!

Sonntag, Januar 30th, 2011

Foto: Anne Morgenstern

Was einst verwirrte wird jetzt nicht wirklich besser. Seit dem 20. Januar 2011 gibt es eine neue EU-Regelung hinsichtlich der Kennzeichnung von Aromen auf Lebensmitteln. Diese legt fest, dass von nun an “naturidentische Aromastoffe” und “künstliche Aromastoffe” unter dem Begriff  “Aromen” zusammengefasst werden. Bis dato bezeichnete der Begriff  “naturidentisch” synthetisch hergestellte Aromastoffe, die ihr Vorbild in der Natur haben. So zum Beispiel das chemisch hergestellte Vanillin, das dem natürlichen Aroma aus der Vanilleschote nachempfunden ist. Wer also auf darauf achtet Lebensmittel mit natürlichen Inhaltsstoffen zu kaufen, sollte eben auch nur Produkte kaufen, auf denen “natürliche Aromen” deklariert sind. Entsprechend genau sollte man die Zutatenliste studieren. Nur wo “natürliches Erdbeeraroma” drauf steht, stammen laut Regelung mindestens 95 Prozent des angegebenen Geschmacks auch wirklich aus der Frucht. Tricky wird es bei Bezeichnungen wie “natürliches Aroma Typ Vanille”. Hierbei kann man davon ausgehen, dass das Aroma zwar aus natürlichen Ausgangsstoffen aber nicht zwangsläufig aus der Vanilleschote gewonnen wurde. Und für all jene, die jetzt komplett verunsichert sind merkt Euch am besten: Sind auf der Zutatenliste lediglich “Aromen” angegeben kann man davon ausgehen, dass diese künstlich sind.

Check den Code und kenne die Inhaltsstoffe!

Mittwoch, Januar 12th, 2011

Codecheck mit Handy

Foto: codecheck.info

Internetseiten, die Auskunft über die Zutaten von Lebensmitteln listen gibt es viele. Eine von ihnen besticht jedoch mit einem erwähnenswerten Feature. Ähnlich wie beim Strichcode-Scanner an der Kasse im Supermarkt, kann man auf codecheck.info die sogenannte GTIN-Nummer (Global Trade Identification Number) eines Produktes via Webcam einscannen und erhält so fachlich fundierte Informationen zu den Inhaltsstoffen. Selbiges funktioniert auch mobil mit dem Handy. Codecheck bietet eine App für Smartphones, welche die Mobilphone-Kamera in einen Strichcode-Scanner verwandelt. Wer sich beim Einkaufen also unsicher ist, was sich beispielsweise hinter E202 verbirgt, kann so schnell und bequem alle wichtigen Informationen zu diesem Zusatzstoff abrufen. Eine Nährwertampel zeigt zudem an, in welcher Konzentration zum Beispiel Fett, Zucker und Salz im Produkt enthalten sind. Neben Lebensmitteln befinden sich in der Codecheck-Datenbank unter anderem auch Kosmetikartikel und Tierbedarf. Die Idee hat ihren Ursprung übrigens im Jahr 2002, und war Thema der Diplomarbeit von Roman Bleichenbacher. Der Prototyp kam so gut an, dass der Codecheck-Gründer seine Entwicklung ausbaute und sich rasch eine wachsende Community bildete, die inzwischen über 50.000 Artikel in die Datenbank eingepflegt hat.

So schummelt die Lebensmittelindustrie

Freitag, Januar 7th, 2011

Quelle: shape.de

Industriefett ist billiger und landete genau deswegen im Tierfutter, das nun den Dioxin-Skandal auslöste. Es gibt noch viele andere Tricks in der Lebensmittelindustrie. Die Zeitschrift Shape hat diese mal in einem kleinen Quiz, bestehend aus 12 Fragen zusammen getragen. Zugegeben, die Antworten des Tests sind häufig sehr offensichtlich aber nichts desto trotz lohnt es sich zu überprüfen, ob man im Supermarkt leicht zum Opfer von Werbeversprechen und billiger Inhaltsstoffe wird oder nicht. Hier geht es zum Test.

Gift in Eiern: Was ist eigentlich Dioxin?

Mittwoch, Januar 5th, 2011

Foto: jamie h (flickr.com)

Das Ernährungsjahr 2011 startet gleich mal mit einem saftigen Skandal: Dioxin in Eiern und Geflügelfleisch. Hintergrund der Angelegenheit sind Fettsäure-Reste, die bei der Biodiesel-Herstellung entstanden und durch einen Schleswig-Holsteinischen Futtermittelhersteller tonnenweise zu Tiernahrung weiterverarbeitet wurden. Inzwischen kam es, aufgrund überhöhter Dioxinwerte in den dort produzierten Eiern, zur Schließung tausender Betriebe unter anderem im Land Brandenburg, Schleswig Holstein, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Nun herrscht Verunsicherung unter den Verbrauchern. Was ist eigentlich Dioxin? Und darf ich jetzt noch Eier essen ohne sterbenskrank zu werden? (mehr …)

Ach du meine Güte! Welches Siegel bedeutet was?

Sonntag, Dezember 19th, 2010

Bio-Gütesiegel auf Wein

Foto: voelker_wein (flickr.com)

Gütesiegel für Lebensmittel gibt es viele. Aber nur in den seltensten Fällen kennen Konsumenten auch deren Bedeutung. So sind Kosmetikartikel beispielsweise gerne einmal “dermatologisch getestet”, die Schinkenpackung schmückt sich mit der Aufschrift “Premium Qualität” und die “ausgewählten Zutaten” des Babybreis sind aus “kontrolliertem Anbau”. Klingt wichtig, klingt gut, klingt richtig. Aber Vorsicht! Von solch schmückenden Begriffen sollte man sich nicht blenden lassen. Keines der genannten Begriffe, die Qualität vorgaukeln wollen, ist rechtlich geschützt. Sie klingen zwar wie ein Gütesiegel, in Wirklichkeit handelt es sich jedoch lediglich um eine Werbemaßnahme. Wie nun aber die echten von den unechten Gütesiegeln unterscheiden? Ich persönlich schaue dazu gerne auf der Internetseite www.label-online.de nach. Hierbei handelt es sich um einen Informationsdienst des Bundesverband Verbraucherinitiative e.V.  Dort findet man nicht nur allgemeine Informationen zum Thema Qualität und Gütesiegel, sondern man kann ganz gezielt nach einzelnen Labels suchen, deren Bedeutung nachschlagen und schauen ob sie empfehlenswert sind oder nicht. (mehr …)

Neue alte Lebensmittelkennzeichnung

Donnerstag, Dezember 9th, 2010

Foto: foodwatch e.v.

Seit Dienstag ist es beschlossene Sache. Wie Ihr mit Sicherheit schon in den Zeitungen gelesen habt, gibt es von nun an eine neue EU-Regelung hinsichtlich der Kennzeichnung von Lebensmitteln, die voraussichtlich im Juni 2011 in Kraft treten und erst ab 2014 gelten soll. Mal abgesehen von der halben Ewigkeit bis die neue Lebensmittelkennzeichnung schließlich durchgesetzt ist, bringt diese noch nicht mal großartige Verbesserungen. So soll nun der Aufdruck der Nährwerttabelle mit Angaben zum Gehalt an Kohlenhydraten, Fett, Eiweiß, Zucker, Salz und Kalorien auf den Verpackungen Pflicht werden. In meinen Augen nichts Neues, denn diese Werte findet man bereits auf über 70% der Lebensmittel, die man im Supermarkt abgepackt einkauft. (mehr …)

Wackeliger Smiley-Beschluss

Dienstag, November 30th, 2010

Foto: Foodwatch

Heute meldet der Tagesspiegel, dass es noch immer Streit um die  Einführung des Smiley-Systems in Berlin gibt. Ab Juli 2011 sollen Verbraucher anhand eines noch nicht geklärten Symbols (Smiley, fünf Kochlöffel oder ähnliches) auf den ersten Blick erkennen können, welche hygienischen Zustände in der Küche von Gaststätten, Kantinen und Imbissbuden vorherrschen. Bei einer Anhörung im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses wurden Pro- und Kontrastimmen laut. So lehnt der Gaststättenverband das Bewertungssystem entschieden ab. Es fehle an Personal zur regelmäßigen Durchführung der Kontrollen, zudem werde mit Existenzen gespielt, argumentiert ein Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Vorreiterbezirk Pankow kontert mit der Tatsache, dass die dort bereits eingeführte Smiley-Maßnahme Wirkung zeige und die Zahl der Betriebe, die aufgrund hygienischer Mängel geschlossen werden müssen, zurück gegangen sei. Außerdem ist das Interesse der Verbraucher an den, im Internet veröffentlichen Ekel-Listen groß, wie die Zugriffsrate am jeweiligen Aktualisierungstag zeige. Ungeklärt ist wohl auch die Finanzierung der mobilen Geräte, mit denen die Prüfergebnisse vor Ort ausgedruckt werden. Es bleibt demnach spannend, ob und wie uns der :-) im kommenden Jahr an der Restaurant-Tür begegnen wird! Ich werde weiterhin beobachten und berichten…