Ei Ei Ei – Das kommt aus dem Käfig!
Foto: gnislew (flickr.com)
Die grausame Käfighaltung von Hühnern in Legebatterien ist in Deutschland ja bereits seit Januar 2010 verboten. Nun kommen nur noch Eier aus Boden-, Freiland- oder Biohaltung auf den Tisch – glaubte der Verbraucher bisher! Dass dem nicht so ist, deckte foodwatch in diesen Tagen auf. Aufgrund einer Kennzeichnungslücke landen versteckte Käfigeier als Bestandteil von Nudel- oder Backwaren nämlich weiterhin in unserem Einkaufswagen. Der Grund: Die Haltungsform verarbeiteter Eier muss auf den Verpackungen der Lebensmittel nicht angegeben werden. Auch gefärbte Ostereier aus dem Supermarkt sind betroffen. Der Absatz der traditionsreichen bunten Eier boomt. Laut Angaben der Eier- und Geflügelbranche konsumierte jeder vierte Haushalt im Jahr 2010 industriell gefärbte Eier zum Osterfest. Aus welcher Haltungsform diese stammen ist für den Verbraucher dabei nicht nachvollziehbar, da hier keine Kennzeichnungspflicht besteht. Lediglich das Mindesthaltbarkeitsdatum muss auf der Verpackung stehen. Wer ohne schlechtes Gewissen in´s Osterei beißen will, sollte also lieber selber färben.
Eine gute Nachricht gibt es aber: Ab 2012 soll auch im EU-Ausland die klassische Käfighaltung verboten werden, so dass sich kein “faules Ei” mehr untermogeln kann. Einen Haken hat das Verbot von Käfighaltung allerdings. Anstelle dessen tritt nämlich die sogenannte Kleingruppenhaltung. Der Unterschied zur bisherigen Käfighaltung ist gering. Anstelle einer Fläche von einem DIN-A-4 Blatt steht dem Huhn dann ein lächerliches halbes DIN-A-4 Blatt mehr zur Verfügung. Im Vergleich zur Käfighaltung gibt es nun zwar Sitzstangen und die Möglichkeit zum Scharren, die Optionen sich auf natürliche Weise zu entfalten sind für die Hühner aber weiterhin stark eingeschränkt. Tierschützer kämpfen bereits gegen ein Verbot der Kleingruppenhaltung. Ausführliche Informationen zum Thema Haltungsformen und Kennzeichnung hat foodwatch in einem Hintergrunddokument zusammen gestellt.
Tags: Bio, Eier, Lebensmittelkennzeichnung
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Verbraucherangelegenheit
