Nicht leicht aufzureißen: Intelligente Verpackungen


Foto: thosch66 (flickr.com)
Es gibt ihn tatsächlich – den Studiengang “Verpackungstechnik”. Ich persönlich frage mich ja immer was die da den lieben langen Tag so machen. Angesichts schwer zu öffnenden Wurstpackungen, wunden Daumen beim Aufreißen der Kaffeetüte und dem eigentlich leckeren Joghurt, den man nur durch einen in Fetzen gerissenen Abziehdeckel genießen kann, wohl nichts. An eingeschweißte Käsestücke und verschraubte Gurkengläser mag ich gar nicht denken. Fakt ist, dass man sehr oft nicht nur Kraft sondern auch starke Nerven braucht, wenn man ein Lebensmittel aus seiner Verpackung befreien möchte.
Verpackungen werden zwar intelligent aber nicht benutzerfreundlicher
Dies beweist auch eine Studie der TU Chemnitz aus dem Jahr 2010. Besonders Senioren und Behinderte werden durch unpraktische Verpackungen benachteiligt. So zeigt die Untersuchung, dass die 21 Probanden im Alter von 57 bis 77 Jahren lediglich dazu in der Lage waren drei von 35 unterschiedlichen Verpackungen problemlos zu öffnen. An dieser Stelle entwickeln die Hersteller eindeutig an den Bedürfnissen der Verbraucher vorbei. Anstatt alte Probleme zu lösen, werden neue Technologien erforscht. Eine aktuelle Innovation sind intelligente Verpackungen, die mit dem Handy kommunizieren. Ermöglicht wird dies durch einen aufgedruckten Code aus unsichtbarer, leitfähiger Tinte. Bei Kontakt dieses so genannten AirCodes mit dem Touchscreen des Smartphones erscheint eine Internet-Seite, die sämtliche Inhaltsstoffe der Suppe auflistet.
Doch das ist nur der Anfang völlig neuer Möglichkeiten zum Erhalt von Informationen über ein Produkt. Beispielsweise wurden laut aid-Presseinfo winzig kleine Funk-Chips, so genannte RFID-Chips (radio-frequency identification) entwickelt, die von der Verpackung aus Daten an einen Funkempfänger senden. Diese sind momentan noch sehr teuer aber amerikanische und deutsche Firmen arbeiten bereits mit Hochdruck an druckbaren, flexiblen Funketiketten, die mit einem Preis von unter einem Cent pro Stück wohl bald auf jeder Lebensmittel-Verpackung zu finden sein werden. In naher Zukunft könnten dann Kühlschränke dank der Funktechnik ihren Inhalt auflisten, anzeigen welche Artikel fehlen und warnen wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
Tags: Lebensmittel, Tütensuppe, Verbraucher, Verpackungen, Verpackungstechnik
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Soweit so neu
Lars
Ja, ich bin gespant wie lange es dauert, bis intelligente Verpackungen auch tatsächlich im Handel erhältlich sind…