Das kulinarische Geschichtsbuch oder “Wie unser Essen die Welt veränderte”

by Stefanie Maurer on November 14th, 2010
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Foto: Patmos Verlagsgruppe

In der heutigen Sonntagslesung präsentiere ich das Buch “Der Mensch ist, was er isst”, geschrieben vom britischen Journalisten und Autor Tom Standage. Der Titel des Buches ist gleichzeitig ein Sprichwort, das ja häufig im Zusammenhang mit dem körperlichen Wohlbefinden und der dazugehörigen Ernährungsweise genannt wird. Laut Untertitel geht es hier jedoch darum, “Wie unser Essen die Welt veränderte”. Es handelt sich also vielmehr um ein kulinarisches Geschichtsbuch.

Wie wurde der Mensch vom Jäger und Sammler zum Ackerbauer und welche Gründe stecken hinter dieser Entwicklung? Interessant an dieser Fragestellung ist vor allem die Tatsache, dass das Jagen und Sammeln wesentlich mehr Nahrungsvielfalt bot und weniger aufwändig war, als der Anbau von Nahrungsmitteln. Dennoch tendierte die Menschheit nach und nach zur Landwirtschaft. Standage beleuchtet die damit einher gehenden sozialen Veränderungen und nimmt zudem die Geschichte einzelner Lebensmittel ins Visier. So geht es beispielsweise um den Werdegang der Kartoffel und ihren Beitrag zur Industrialisierung.

Das Kapitel “Essen als Waffe” dreht sich um die Rolle von Lebensmitteln in Kriegszeiten. Hier erläutert Standage die Logistik von Waren in Kriegen und zeigt Beispiele, wie das Vorhandensein oder der Mangel von Lebensmitteln dazu beitrug jene zu gewinnen bzw. zu verlieren. Aktuelle Themen kommen dabei auch nicht zu kurz. So erläutert Standage das Potential und die Gefahren der Gentechnologie oder analysiert den Trend zum Konsum von regionalen Produkten. Kritiker bewerten das Buch als extrem informative, verständlich und unterhaltsam geschriebene Pflichtlektüre. Ich persönlich habe es noch nicht gelesen. Es steht aber auf meiner “foodreader”-Liste ganz oben.

“Der Mensch ist, was er isst” von Tom Standage ist im Februar 2010 bei  Artemis und Winkler erschienen und kostet 19,90 Euro.

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